Lenksäule modifizieren

Die originale Lenksäule im BMW 135i ist schwer, klobig und verfügt über eine Wegfahrsperre, die das Fahrzeug auf der Rennstrecke nicht benötigt. Um die Lenksäule leichter und simpler zu gestalten, habe ich diese modifiziert. Bevor ich die einzelnen Schritte zum endgültigen Resultat aufzeige, möchte ich vorgängig ein Bild des Endresultats zeigen 🙂

1. In einem ersten Schritt musste ich sicherstellen, dass die Motorelektronik aufgrund der fehlenden Wegfahrsperre den Motorstart nicht verhindert. Dazu habe ich einen Emulator von Clixe verbaut. Dieser wird anstelle der Wegfahrsperre angeschlossen (Plug & Play) und ein Motorstart ist dann trotz fehlender Wegfahrsperre möglich. Das Signal der Wegfahrsperre wird mit dem Emulator von Clixe simuliert, sodass die Motorelektronik davon ausgeht, dass die Wegfahrsperre vorhanden ist.

2. In einem zweiten Schritt habe ich die originale Lenksäule komplett zerlegt. Ich wollte alle unnötigen Teile entfernen und nur noch das Wesentliche beibehalten. Weiter verwendet wurde nur die zweiteilige Lenkstange, die aus den folgenden zwei Teilen besteht:

  • Teil der Lenksäule, das über eine Aussenverzahnung verfügt und vom Lenkgetriebe her in den Innenraum durch die Spritzwand geführt wird
  • Teil der Lenksäule, das über eine Innenverzahnung verfügt und im Innenraum fix montiert ist

Die originale zweiteilige Lenksäule verfügt über zwei wesentliche Sicherheitsmerkmale, die ich unbedingt beibehalten wollte. Erstens kann im Falle eines Unfalls der Teil der Lenksäule mit Aussenverzahnung in den Teil der Lenksäule mit Innenverzahnung „eintauchen“. Dadurch soll verhindert werden, dass bei einem Unfall die Lenksäule den Fahrer durchbohrt. Zudem verfügt die Lenksäule mit Aussenverzahnung über eine Sollbruchstelle (ein mit Aluminium ummantelter Gummikern). Bei einem heftigen Crash soll die Lenksäule an dieser Stelle brechen und nicht weiter in den Innenraum gedrückt werden.

3. In einem dritten Schritt habe ich einen Halter für den innenverzahnten Teil der Lenksäule konzipiert. Es kamen Aluminium Rohrschellen für die Querstrebe im Innenraum zur Anwendung und Aluminium Stehlager mit Kugellagern für die Führung des innenverzahnten Teils der Lenksäule. Ein grosser Vorteil ist, dass die Lenksäule neu in jeder erdenklichen Richtung verstellt werden kann:

  • Horizontale Position der Lenksäule
  • Vertikale Position der Lenksäule (die Höhe wird anhand von Aluminium Distanzbuchsen eingestellt)
  • Steigung der Lenksäule
  • Länge der Lenksäule

4. In einem vierten Schritt musste ich den Innenverzahnten Teil der Lenksäule modifizieren. Den Aussendurchmesser der Lenksäule wurde auf 26mm abgedreht, damit die Stehlager passten und der Sparco Snap Off für das Lenkrad wurde direkt auf die Lenksäule geschweisst. Nach dem Schweissen und nochmaligen überdrehen ist die Schweissnaht nicht mehr zu sehen 🙂

5. In einem fünften Schritt habe ich den Lenkwinkelsensor neu positioniert. Normalerweise sitzt dieser direkt hinter dem Lenkrad. Neu habe ich den Lenkwinkelsensor weiter weg vom Lenkrad positioniert, hinter dem Querträger bzw. hinter der Befestigung der Lenksäule. Dazu musste ich einen Adapter drehen lassen, der beim Lenkwinkelsensor eingeklebt wurde und auf der Lenksäule anhand von Madenschrauben befestigt und positionniert werden kann. Der Lenkwinkelsensor selber wird anhand von Aluprofilen direkt mit den Stehlagern verschraubt (in den Bildern unten sind noch die Prototypen der Aluprofile in Karton zu sehen).

Das war ein tolles Projekt, an dem ich sehr viel Spass hatte. Das Resultat ist für mich sehr zufriedenstellend und kann sich meiner Ansicht nach sehen lassen 🙂


Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit Deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Twitter-Bild

Du kommentierst mit Deinem Twitter-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit Deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s