Ich habe mich entschieden die elektrohydraulische Servopumpe vom Mercedes A-Klasse (W168) zu verbauen. Original hat der 135i eine hydraulische Servopumpe, die über den Keilrippenriemen angetrieben wird. Durch den Umbau auf eine elektrohydraulische Servopumpe wird der Kurbeltrieb entlastet, da die Kurbelwelle weniger Verbraucher antreiben muss. Dazu musste ich einen kürzeren Keilrippenriemen (1093 mm) verbauen. Neu muss die Kurbelwelle nur noch die Lichtmaschine antreiben (und die hinteren Räder natürlich 🙂 ).
Die elektrohydraulische Servopumpe vom Mercedes A-Klasse ist sehr kompakt und kann ca. 70 Bar Betriebsdruck aufbauen (original Servopumpe ca. 135 Bar abhängig von der Motordrehzahl). Eine elektrohydraulische Servopumpe hat die folgenden Vorteile:
- Wie bereits oben erwähnt wird der Kurbeltrieb entlastet
- Betriebsdruck der Servopumpe konstant und unabhängig von der Motordrehzahl
- Servolenkung auch funktionsfähig, wenn der Motor nicht läuft
- Aufgrund des geringeren Drucks nicht zwingend ein Kühler erforderlich
- Kompakte Einheit inkl. Reservoir. Dadurch kurze Leitungen und mehr Platz
Das Gewicht wird durch den Umbau nicht verringert. Die elektrohydraulische Servopumpe ist ca. 4kg schwer. Rechnet man den Wegfall der originalen Servopumpe, des Reservoirs, der diversen Leitungen und des Kühlers, wird das Gewicht ca. gleich sein.
Ich habe die elektrohydraulische Servopumpe direkt am Motor befestigt. Dazu musste ich einen Halter bauen. Die Servopumpe ist komplett gummigelagert und kann sehr einfach montiert/demontiert werden. Der elektrische Anschluss ist auch sehr simpel. Die Pumpe verfügt über drei Anschlüsse:
- Betriebsspannung: Habe ich direkt an der Lichtmaschine angeschlossen und mit 60A abgesichert
- Ground: Kurzes Kabel direkt an den Motorblock
- 12V Steuerleitung: Dazu habe ich einen Schalter an der Mittelkonsole installiert, über welchen ich die Servolenkung ein-/ausschalten kann
Die Druckleitung habe ich anfertigen lassen bei einer Firma, die ich an dieser Stelle nicht namentlich nennen möchte. Die Qualität der Leitung ist zwar hervorragend, der Service sowie die Kommunikation waren jedoch nicht zufriedenstellend (Leitung wurde nicht wie vereinbart dimensioniert und die effektiven Kosten lagen bei 250% des Kostenvoranschlags). Die Rücklaufleitung habe ich selber angefertigt, da diese aufgrund des geringeren Drucks unkritisch ist. Die Leitungen sind wie folgt dimensioniert:
- Druckleitung: Anschluss Lenkgetriebe = M14x1.5 Hohlschraube mit Ringöse / Anschluss Servopumpe = M16x1.5 Hohlschraube mit Ringöse / Leitungsdurchmesser = 10mm
- Rücklaufleitung: Anschluss Lenkgetriebe = M16x1.5 Dash 8 mit PTFE-Leitung (Innendurchmesser 10.7mm) / Anschluss Servopumpe = Push-On (10mm) mit Dash 6 Gummileitung (Innendurchmesser 9.6mm)
Wie das Fahrerlebnis mit der elektrohydraulischen Servolenkung sowie den gewählten Leitungsdimensionen ist, kann ich noch nicht beurteilen (erste Tests ausstehend). Das System ist aber viel simpler und dadurch habe ich insbesondere durch den Wegfall des Kühlers Platz an der Front gewonnen. Montiert sieht das Ganze wie folgt aus: